Rokoko von 1730 – 1780

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„ Das Rokoko ist der Dekorationsstil in der Endphase des Barocks“

Dies bedeutet, dass der Rokokostil nicht als ein selbständiger anzusehen ist. Diese sich immer mehr durchsetzende Anschauung hat besonders im Kachelofenbau seine Berechtigung.
Die Kacheln behielten ihre großen Abmessungen, die Herstellung (Überschlagstechnik) war die gleiche. Die Farbe blieb weiß und die plastischen Ornamente wurden vergoldet. Vereinzelt traten auch andersfarbige Glasuren auf, bei denen Blumenmotive verwendet wurden.

Die unterscheidenden Merkmale gegenüber dem Barock-Kachelofen sind:
Der Rokoko - Kachelofen ist zierlicher und asymmetrisch. Eine horizontale Linienführung tritt oft nur im Sockel und in der Einschnürung auf. Der Feuerkasten und der Oberbau sind kegelstumpfartig mit Wülsten ausgebildet. Die Lisenen reichen meist nur bis zur Einschnürung und setzen sich darüber als breites Ranken- oder Blütenwerk fort. Die plastisch schwächer betonten Felder tragen als Schmuck kein rahmenartig zusammenhängendes Rankenwerk sondern schwungvolle unsymmetrische  Ornamenthaufen. Dabei kommt hauptsächlich das namengebende Muschelwerk (=Rocaille) oder auch Blüten- und Laubwerk vor. Als Bekrönung diente oft eine phantasievoll ausgebildete Kartusche (= Cartouche).